Nun, ich bin zurueck aus dem Kindergarten. Heute waren nur 10 Knirpse da. Haben gesungen heute, etwas barsche Musiklehrerin, waren im Hof (sonnig aber sehr, sehr kalt). Am liebsten fahren sie auf den Plastikplatten/Schlitten die Rutsche herunter, unermuedlich…rauf,runter, rauf. Wenn wir raus wollen, muessen wir immer zuerst auf den Wachmann warten, der schliesst uns dann auf. Jedes Kind sagt waehrend des Hinausgehens nochmals Spasibo (danke), jaja gut erzogen.
Ich habe grosse Teile ausgelassen in letzter Zeit. War mit Nachbarin, deren Mann und Kirill und dessen Kollegin im Kino Turezkij Gambit schauen, Film ueber russisch-tuerkischen Krieg. War teilweise etwas schwierig zu verstehen, doch ich war ja in besten Haenden, und man erklaerte mir alles (im Sinne: “jetzt schnarcht er gerade 😉 )
Danach gingen wir zu Lena nach Hause, die in einer Kommunalka wohnt, das ist die typisch russische Megawohnung, wo bis unendlich viele Leute, Familien etc. zusammen wohnen. In ihrer Whg sind aber nur 4 Leute, das sind ja noch wenige.
Kommunalka zeichnet sich oft auch dadurch aus, dass es an Komfort fehlt. Manchmal gibts kein Bad, oder nur eines fuer 20 etc. Man kann sich’s ja vorstellen, doch etwas Gutes hat es, sagt Tatjana: wenn Dir etwas fehlt, sind immer Leute da. Trotzdem, selbst unter Russen ist die Kommunalka nicht die bevorzugte Wohnmoeglichkeit, doch oft einzige Moeglichkeit.
Ich fands da jedenfall gar nicht ungemuetlich, da in diesem Fall das Noetigste da war, und sie waren auch nur zu viert.
Viele Junge wohnen im Studentenheim, wo es teilweise recht gut ist zu wohnen. Kirill z.B. wohnt in einem, das einer Firma, einem Werk gehoert. Das heisst, ein kleines Bad, ein Zimmer fuer zwei, im 14. Stock.
Ist gemuetlich da, denn er hat sich mit einem Freund eingerichtet.
Oft faellt der Lift aus, dann gehen wir zu Fuss rauf…da gibts nichts.
Halb so wild, man gewoehnt sich daran, dafuer sind die Leute umso wertvoller.
Kirill wohnt unweit meines Kindergartens, so, dass ich abundzu nach ein Uhr bei ihm zum Tee vorbeigehe. Russen lieben Tee!!!
Kuerzlich habe ich Roesti gekocht, war etwas weich, aber ansonsten hats geklappt. Am Dienstag gibts nochmals Roesti bei Tatjana zuhause.
Heute gehe ich ans kubanische Konzert von Buena Vista Social Club, d.h. von Omara Portuondo, bin schon ganz aufgeregt!!
Tatjana hat mir erzaehlt, dass sie frueher am Gornyj Institut viele Kubanische Studenten hatte, es hätte tatsaechlich ein reger Studentenaustausch bestanden. Wobei die Russen wahrscheinlich weniger nach Kuba reisten als Kubaner nach Russland.
Sie hat mir Photos gezeigt, ganze Kisten mit Schwarzweissphotos, mit denen man in die 70-er, 80-er Jahre blickt.
Ich muss sagen, hier erlebt man schon sehr viel Interessantes, trifft spannende Leute.
Und…..: ich fang sogar langsam an das Essen zu moegen! Was ich bestimmt mitbringe sind ca. vier Sorten Brei, Smetana (einmalige Sauersahne),keinen Kohl.