January 25, 2007

Ein Flug

Filed under: Von Petersburg nach Turkestan — sarah @ 11:51 pm

Mit PIA von Islamabad nach Gilgit zu fliegen war überraschungsreich. Der Flug wurde mit ziemlicher Verspätung ausgerufen, wir hofften immer noch, dass alles klappt, da die Reise nach Gilgit stets sehr wetterabhängig ist. Der Bus hielt an, und wir guckten etwas benommen. Vor uns stand ein grosser, dunkelgrüner träger Militärflieger der Pakistan Air Force. David guckte nach links und rechts, offensichtlich nach einem anderen Flieger Ausschau haltend. Mein Blick blieb an zwei Linien Gepäck hängen, das vor der Ladeklappe des Fliegers aufgereiht worden war. Unsere pellerinenverpackten Rucksäcke, grün und rot, waren dort zu sehen. Ich muss mich nun nicht als mutiger ausgeben als ich war, ich schluckte etwas tief. Dieser schwere Brummer sah alles andere aus, als für den Luftraum gebaut, irgendwie überessen. Unser Gepäck mussten wir uns herauspicken und auf die Ladeklappe laden, wo es schliesslich festgeschnürt wurde. Durch die Ladeklappe stiegen wir in den grossen Innenraum, wo man mit der ganzen Technik eines Flugzeuges konfrontiert wird. Fenster gab es keine, daher schaute man sich die ganzen Röhren an oder las vielleicht besser die Zeitung. Wir sassen längs aufgereiht und hingen in einem roten Netz. Es fing an laut zu brummen, und schliesslich vermochte der Gedanke, dass die Armee ja wohl was vom Fliegen verstehen müsse, doch noch ziemlich zu beruhigen. Die Frauen um mich herum schienen sich tatsächlich nicht sehr wohl zu fühlen. Eine schwangere Frau klammerte sich krampfhaft an den Arm ihres Mannes, eine andere betete während des ganzen Fluges. Kurz vor der Landung, erklärte sich die ganze Veranstaltung: gut zehn Meter vor einer kleinen Luke sahen wir eine Felswand vorübergleiten. Am Flughafen wartete die Armee ebenso feierlich als riesiges Empfangskomitee. Wohin man schaute an jenem kalten Morgen im pakistanischen Norden – Militär. Vor ein paar Jahren soll es dort in der Gegend einen Aufstand gegen die Regierung gegeben haben. Seither ist das Militär dort dauerstationiert. Man sieht auch Militär auf Nebenwegen, bei der Verkehrsregelung, was etwas lustig scheint, auf jeweils ganz unfrequentierten Strassen (1 Auto pro Minute).

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