Ich höre gerade Kawwali…
In Lahore gingen wir in einem grossen schönen Park spazieren. Unter Bäumen ein kleines buntes Häuschen mit einem steinernen Vorplatz, ein Shrine. Einige Musiker sitzen im Schneidersitz und spielen. Der Sänger hebt oft die Arme in die Luft und scheint etwas zu erklären. David und ich näherten uns dem Platz. Männer in Rollstühlen hörten ausserhalb des Shrines der Musik zu und begrüssten uns. Wir setzten uns auf den Platz und hörten auch zu. Die Leute schauten uns an und schienen grad Freude zu haben, dass wir gekommen waren und brachten uns tonnenweise Süssigkeiten (gulab jamun u.a.), die wir wiederum nachher teilweise verschenkten. Alle schenkten allen Süssigkeiten, Kinder sprangen rundherum. Die Musik mit den Trommeln und der kleinen Orgel versetzt einen rhythmisch halb in Trance. An manchen Anlässen sollen die Männer auch stark rauchen und sich so tatsächlich in eine Trance versetzen. David hat mir eine CD geschenkt von Nusrat Fateh Ali Khan, dessen Musik uns auch noch oft begleitete. Die Musik erinnert mich an die zahlreichen kleinen Shrines, wo allerdings oft auch einiges an “Schabernack” (mein Lieblingswort von David 🙂 ) betrieben wird, um eine ominöse Riesenfusstapfe eines heiligen Mannes in Granit zu sehen.Doch Schabernack hat auch seine Faszination, da wir doch alle Geheimnisse lieben. Ich höre jetzt jedenfalls diese Musik, und vielleicht ist es einfach jedem Menschen selber überlassen seinen eigenen kleinen Shrine in irgendeiner Form zu erhalten.
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