11.März 2006
Es ist Samstag Morgen in der Stadt. Die Sonne scheint, es ist eiskalt. Die Pelze werden wieder aus den Schränken geholt, und Bären wandern durch die Strassen. Man sieht die Menschen atmen. Tausend kleine Kraftwerke. Man trinkt Bier bei minus 16 Grad. Der Geruch von Lippenstift, Bier und Lederjacken hängt müssig am Eingang der Metrostation und verschluckt jeden, der hineintritt mit einem warmen, ekligen „Gluck”. Bunt sind die kleinen Lavki, die kleinen Läden, hinter deren Scheiben Kohlköpfe, knallige Orangen und grüne Äpfel in geometrisch linearer Anordnung präsentiert werden. Ich denke an das bunte Mathematikbuch, 1. Klasse: Ich habe 3 Birnen und 2 Bananen sowie 5 Kirschen und 7 Bananen, bestimme die Schnittmenge. Die Verkäuferin trägt eine grüne Schürze. Durch die kleine Fensteröffnung sind oft nur ihre geröteten Hände zu sehen, und schnell werden die zerknautschten Nötchen ausgetauscht. Ein Verkäuferliladen in der Grossstadt.
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