March 25, 2005

Leute kennengelernt

Filed under: St. Petersburg 2005 — sarah @ 3:21 pm

Katja habe ich kennengelernt, die Tochter von Grigorij, der in Zuerich wohnt. Wir haben uns kuerzlich getroffen, gingen ins Dostojewskijmuseum und ins Café.
Sie kommt im April nach Zuerich fuer drei Wochen.
Dann habe ich letzten Montag an einem klassischen Konzert (Beethoven, Sibelius, Mussorgskij) Kirill kennengelernt, der gerade am Gornyj sein Diplom macht. Jetzt bin ich oft mit ihm unterwegs, und er zeigt mir Einiges, z.B. Tschischik-Pizhik, ein kleiner Spatz an der Fontanka (Denkmal), dem man Geld zuwirft, und der Glueck bringt, Medovucha, ein klasse Honiggetraenk… dann lehrt er mich erfolgreich in ein paar russischen Slangausdruecken, ohne die hier die Jugend schwer zu verstehen ist…

Die vierte Woche

Filed under: St. Petersburg 2005 — sarah @ 3:16 pm

Es ist wieder eine ganze Weile her seit dem letzten Eintrag, und es ist sehr viel geschehen. Vermutlich lasse ich einen grossen Teil aus…
Ich habe das Gornyj Institut nun bereits hinter mir, ich habe ein wichtigaussehendes Zertifikat bekommen und besuchte noch den alten Teil des Instituts, denn es ist das aelteste technologische Institut Russlands, von Katharina gegruendet im 18.Jh. Und ich staunte Kloetzchen als ich das Museum sah, d.h. die Mineraliensammlung, die Fossiliensammlung, dort ist alles…Riesige Kristalle aus dem Ural, Jaspis, Bernstein, Malachit etc. endlos viel. Das dient alles zu Studienzwecken. Dann gibts noch eine Abteilung mit Maschinenmodellen. Ich muss hier etwas weiter ausholen. Das Institut heisst Berginstitut, weil da Bergbau, Geologie, Ingenieurwesen, Gas- und Oelfoerderung gelehrt wird. Das heisst ueberall haengen Karten mit spezifischen Angaben zu Bodenschaetzen, Skizzen mit Kohlenschaechten und Bohrmaschinen etc.
Mir hat der Unterricht sehr gefallen.
Am letzten Tag hat mich Igor, ein Lehrer, etwas untersetzt mit rotem Bart und sehr, sehr sympathisch, zum Kindergarten begleitet. An jenem Tag wehte ein kleinerer Schneesturm, und wir fanden ewig den KG nicht. “Der muss hier irgendwo sein, ich war doch schon hier. Es sieht alles gleich aus, v.a im Winter.” Nach einer Weile kamen wir an den richtigen Ort. Im verdunkelten Eingang sass ein Wachmann im daemmrigen Schein eines blauen, romantischen Laempchens und loeste Kreuzwortraetse.
Nein, es sei grad niemand da. Ich solle einfach montags kommen.
Das habe ich dann auch gemacht. Jetzt helfe ich in einer Gruppe von etwa 16 Kindern mit, die so um vier und fuenf Jahre alt sind.
Die Kinder sind allerliebst, und es macht mir Spass hinzugehen. Sie sind sehr neugierig und sehr, sehr plapprig. Es ist also recht lustig mit ihnen. Im Kindergarten geht es aber v.a.um Erziehung, d.h. sie sind den ganzen Tag dort und folgen einem fixen Programm. Manchmal sehe ich vor mir kleine Erwachsene.
Mich erinnert diese Art von Kindergarten an meine Zeit in der École maternelle in Aix-en-Provence. Nach dem Essen alle auf die kleinen Kindertoiletten, zwei Stunden Schlafen, muxmaeuschenstill ueberall, dann am Abend kommen die Eltern die Kinder abholen.